Hatebreed - European Confessional Tour 2017

Hatebreed – Dreimal auf die 12


Support: Rogues, Dying Fetus
Donnerstag 20.04.2017 München, Backstage Werk

Passend zum neuen Album „The Concrete Conffessional“ schlagen „Hatebreed“ auf ihrer Europatournee letzten Donnerstag in Münchner Backstage ein. Local-Support „Rogues“ und Tour-Support „Dying Fetus“ taten ihr übriges um dem Auftritt eine würdige Einleitung zu geben.

Zuerst durften die Jungs von Rogues aus Cham in der Oberpfalz ihren Idolen ein Ständchen bringen. An und für sich weder gut noch schlecht, gängige Rhythmen und Riffs, konnten die vier das Publikum gut anheizen und es fanden sich schnell einige die beim Freestyle Kung-Fu-Pogo ihren Spaß hatten. Eine Ausprägung die sich mir allerdings immer noch sehr verschließt, aber gut soll jeder auf seine Art die Musik genießen. Auf jeden Fall war auf und vor der Bühne für Bewegung gesorgt.

„Dying Fetus“ sorgten dann im zweiten Hauptgang für wesentlich metallischere Klänge. Große Action konnte man allerdings nicht auf der Bühne erwarten, stand doch in der Mitte das Drummset Trey Williams an dem fast kein Vorbeikommen war. Letztendlich spielten die drei Jungs aus Annapolis routiniert Ihr Programm ab, dem Publikum gefiel es und das ist doch die Hauptsache. Tiefes Growling, schnellste Doublebassdrum und dann ein Rhythmus der an eine ¾ Takt aus dem klassischen Walzer erinnert, das sind wohl die Träume der Death-Metaller.

Kommen wir zum Höhepunkt des Abends: „Hatebreed“ startete mit tosenden Applaus des vollen Werks und gab sofort Vollgas. Jamey Jasta und seine Jungs waren höchst motiviert und strotzten nur so vor Energie, dies sich sofort und ohne Umwege auf das Publikum übertrug. Nach den doch etwas dumpferen Tönen der Vorband kam nun der schnelle aggressivere Sound von Hatebreed als Auflockerung sehr gelegen und der Circlepit kam nun deutlich mehr in Wallung. <“Hatebreed mischten ihre alten Gassenhauer wie „In ashes they shall reap“ gekonnt mit den Songs vom neuen Album so das auch jeder auf seine Kosten kam. In gewohnter Manier für Ami-Bands war nach ca. einer Stunde Schluss. Alles in Allem war es ein kurzweiliger Abend mit einem gelungenem Genre Mix bei dem die Gäste wohl alle auf ihre Kosten kamen.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Rogues & Dying Fetus

Dying Fetus


Annapolis, Maryland, USA

Rogues


Cham, Deutschland


Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United

Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United


Mittwoch 25.01.2017 München, Backstage Werk
Mizery, Burn, Down To Nothing, Muncipal Waste, Walls of Jericho, Agnostic Front, Suicidal Tendencies

Der Neujahrs-Kater ist kaum überwunden und ehe man sich versieht steht die alljährliche Persistence Tour vor der Tür. Auch dieses Jahr wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Diese Konzertreihe mutiert für mich zu einem jährlichen Highlight und ich freue mich wie Bolle, wenn dann jeweils im Herbst die neuen Bands für das follow-up angekündigt werden. Der Zustrom am Mittwochabend zum Backstage war entsprechend groß und versprach damit gute Laune satt. Bei einem Lineup von 7 Bands war der Zeitplan entsprechend straff, pünktlichst um 18:00 legte der Hardcore-Dampfer ab.

Damit wurde der Abend von „Mizery“ aus San Diego Kalifornien eröffnet. Die Jungs hatten einen guten Start und legten mit voller Energie los. Eine Mischung aus Punk, Hardcore und Trash fegte den ersten Besuchern um die Ohren beseitigte eventuelle vorhandene Hörblockaden schmerzlos und sorgte für die erste Bewegung in der Arena. Oft haben es die Opener etwas schwer aber mit „Mizery“ gelang der Einstieg in den Abend ohne Anlaufschwierigkeiten und das einströmende Publikum war von Anfang an voll da.

„Burn“ aus New York waren die zweiten im Bunde. Sie knüpften nahtlos an den Vorgänger an und bliesen den steten Zustrom eine gehörige Portion ihrer Variante von New York Hardcore um die Ohren. Soundtechnisch nicht ganz auf meiner Wellenlänge fanden Sie beim Publikum wohlwollend Gehör und positives Feedback.

Mit „Down To Nothing“ aus Richmond Virginia ging es wieder mehr in die klassische Hardcoreschiene. Das nun schon fast volle Backstage Werk war nun gut in Stimmung und die Feier ging gut ab. Aber das war alles nur das Vorspiel für das was noch folgen würde…

„Muncipal Waste“, ebenfalls aus Richmond, sind ja optisch irgendwie mehr Richtung 80er Jahre Metal einzuordnen, Ihre Mischung von Speed-Metal-Punk fand ich persönlich recht witzig. Das Publikum honorierte die Jungs mit vollem Einsatz und es gab voll auf die Zwölf. Sänger Tony „Guardrail“ Foresta gab alles, schrie und tobte auf der Bühne herum. Das Mikrofon machte zwischendurch immer wieder mal schlapp aber dies macht tat der Stimmung keinen Abbruch, Texte verstehen wird sowieso überbewertet.

Ab jetzt standen „nur“ noch 3 Bands auf der Liste, allerdings diejenigen auf die alle gewartet hatten. Den Anfang machten hier „Walls of Jericho“. Shouterin Candace teilte von Anfang mit der groben Kelle aus und wie zu erwarten gab es kein Halten mehr. Crowdsurfing und Pogorausch. Der Aufforderung zum Stagediven kamen sogleich etliche Fans nach hatten allerdings die Breite des Bühnengrabens unterschätzt, es leider gab einige böse Abstürze. Worauf dies von der Security (meiner Meinung nach zu Recht) unterbunden wurde. Sehr zum Missfallen der entsprechenden Menschen. Zum Abschluss des Auftritts stellte sich Candace wie gewohnt auf die Bühnenabsperrung und ging mit den Fans auf Tuchfühlung.

Die Godfathers of New York Hardcore „Agnostic Front“ waren die Nächsten und gaben alle Ihre Kracher zum Besten. Zu „Gotta go“ holten sie zwei Kids, die wohl jüngsten Fans im Raum, auf die Bühne: „This is the next generation!“ In einer guten ¾ Stunde gab es für alle etwas: „Old New York“, „For My Family“, „Blitzkrieg Bop“ „Never Walk Alone“ um nur einige zu nennen. Roger, Vinnie und ihre Mannen zeigten wiedermal das sie es einfach draufhaben und das Publikum zollte ihnen den Respekt den sie ohne Zweifel verdienten. Roger bedankte sie wie immer bei den Fans mit Handshake bevor er wieder hinter die Bühne verschwand.

Der krönende Abschluss machten dieses Jahr „Suicidal Tendencies“. „Cyco“ Mikos Truppe zeigte sich mal wieder in Bestform. Von S-T-Rufen angefeuert eröffneten sie mit „You can’t bring my down“ ihre Show. Ich hatte letzte Jahr auf dem Rockavaria die Ehre sie dort zu sehen und ich muss einfach sagen, dass eine Club-Atmosphäre durch nichts zu ersetzen ist. Die 4 Kalifornier zeigten sich von ihrer besten Seite. Hardcore-Skate-Punk ist noch lange nicht tot und die Menge tobte. Die Bühnenmannschaft bekam ordentlich zu tun. Aber so soll es sein, das sind die Konzerte an die man sich noch Jahrelang erinnern wird. „Suicidal“ zeigten wieder einmal mehr das sie nicht zum alten Eisen gehören und zerlegten den Laden nach allen Regeln der Kunst bis es dann um kurz vor 12 leider vorbei war. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Persistence Tour 2018…

(Text & Bilder: Björn Engelke)