Grave Digger – German Attack Tour 2017

Grave Digger – The Reapers German Attack


Support: Victorius, Mystic Prophecy
Donnerstag 16.02.2017 München, Backstage Halle

Letzten Donnerstag war es soweit, Heavy Metal Urgestein “Grave Digger” schlug während der aktuellen „German Metal Attack 2017“-Tour im Münchner Backstage ein. Mit im Gepäck hatten sie sowohl Ihr neues Album „Healed by Metal“ als auch Support in Form der Kollegen von „Victorius“ und „Mystic Prophecy“.

„Victorius“ eröffneten den Abend mit einer geballten Ladung melodischem Power Metal. Textmäßig natürlich in den üblichen Klischees unterwegs bedienten sie das geneigte Metallerherz und die flotte Gangart kam gut an. Auf jeden Fall hatten die Jungs auf der Bühne ihren Spaß und das Publikum honorierte dies mit entsprechenden Applaus.

Die nächsten im Bunde waren „Mystic Prophecy“. Die Band um Gründer und Leadsinger Roberto Dimitri Liapakis war mit vollem Eifer bei der Sache und riss das Publikum mit. Auch hier wurden alle Klischees bedient und der Wechsel zwischen neuen und alten Songs geschah reibungslos. In der Halle wurde dies mit Gesang aus vollen Kehlen honoriert. Der Song „Metal Brigade“ wurde zu Mitsing-Hymne und zum Krönenden Abschluss ihres Sets.

Dann wurde es Zeit für die Legende. Die Bühne geschmückt mit Friedhofskulpturen und in dichten Neben gehüllt schickte sich der Reaper an der Halle das bevorstehende Ereignis anzukündigen. „Grave Digger“ eröffneten mit dem Titelsong von der neuen Scheibe „Healed by Metal“ und riss damit die Halle sofort mit. Gefolgt von den Klassikern „Lawbreaker“, „Witch Hunter“ und „Killing Time“. Die volle Halle begann zu beben, aus voller Kehle sangen die Metalheads. Die Jungs wissen einfach wie man die Menge in Wallung bringt, fast 30 Jahre Bandgeschichte lassen sich einfach nicht verleugnen. Ein sehr gelungener Abend durch drei Jahrzehnte Metalgeschichte. „Grave Digger“ sind einfach immer einen Besuch wert.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


The Busters – Ska Bang 87

The Busters – Best of Busters


Samstag 28.01.2017 München, Technikum

2017, die ehrenwerten Herrschaften von „The Busters“ laden zum 30-Jährigen Bandbestehen zu einer Jubiläumstour ein. An einem saukalten Samstagabend gastierten sie im Münchner Technikum in der Kultfabrik. Auf eine Vorband wurde bewusst verzichtet, genügt doch Liedgut und die Präsenz von 11 Mann auf der Bühne doch locker aus um den Abend zu füllen. Also fuhr der Ska-Zug pünktlich um achte auf‘d Nacht los. Ca. 400 Menschen hatten sich eingefunden um das Jubiläum mit zu feiern. 

Wie zu erwarten sprang der Beat sofort auf das Publikum über. 30 Jahre Bühnenerfahrung mit allen Höhen und Tiefen lassen sich einfach nicht verleugnen. Das Programm führte durch die komplette Geschichte der Busters und ließ auf der Fahrt durch das ca. 2,5 stündige Programm nichts aus. Von „Stompede“, „Rude Girl“ oder auch die neueren Scheiben wie „Supersonic Eskalator“ kamen zum Zuge und das Volk tanzte ausgelassen. Hier wurden für viele sicherlich einige Jugenderinnerungen wach, war das Publikum doch gut gemischt von 16-60 war alles dabei und es war eine ausgelassene Partystimmung. Um die internationalen Auftritte der Band zu feiern gab es ein 10-minütige Medley in dem alle Länder oder Städte aufgezählt wurden in denen die Band schon aufgetreten ist. In den drei Zugaben gab es natürlich die bekanntesten Songs wie „Summertime“, „Wish you were here“ und natürlich als Highlight „Mickey Mouse in Moskau“. Wie zu erwarten enttäuschte Deutschlands dienstälteste Ska-Combo kein Stück. „The Busters“ gehen halt einfach immer …

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United

Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United


Mittwoch 25.01.2017 München, Backstage Werk
Mizery, Burn, Down To Nothing, Muncipal Waste, Walls of Jericho, Agnostic Front, Suicidal Tendencies

Der Neujahrs-Kater ist kaum überwunden und ehe man sich versieht steht die alljährliche Persistence Tour vor der Tür. Auch dieses Jahr wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Diese Konzertreihe mutiert für mich zu einem jährlichen Highlight und ich freue mich wie Bolle, wenn dann jeweils im Herbst die neuen Bands für das follow-up angekündigt werden. Der Zustrom am Mittwochabend zum Backstage war entsprechend groß und versprach damit gute Laune satt. Bei einem Lineup von 7 Bands war der Zeitplan entsprechend straff, pünktlichst um 18:00 legte der Hardcore-Dampfer ab.

Damit wurde der Abend von „Mizery“ aus San Diego Kalifornien eröffnet. Die Jungs hatten einen guten Start und legten mit voller Energie los. Eine Mischung aus Punk, Hardcore und Trash fegte den ersten Besuchern um die Ohren beseitigte eventuelle vorhandene Hörblockaden schmerzlos und sorgte für die erste Bewegung in der Arena. Oft haben es die Opener etwas schwer aber mit „Mizery“ gelang der Einstieg in den Abend ohne Anlaufschwierigkeiten und das einströmende Publikum war von Anfang an voll da.

„Burn“ aus New York waren die zweiten im Bunde. Sie knüpften nahtlos an den Vorgänger an und bliesen den steten Zustrom eine gehörige Portion ihrer Variante von New York Hardcore um die Ohren. Soundtechnisch nicht ganz auf meiner Wellenlänge fanden Sie beim Publikum wohlwollend Gehör und positives Feedback.

Mit „Down To Nothing“ aus Richmond Virginia ging es wieder mehr in die klassische Hardcoreschiene. Das nun schon fast volle Backstage Werk war nun gut in Stimmung und die Feier ging gut ab. Aber das war alles nur das Vorspiel für das was noch folgen würde…

„Muncipal Waste“, ebenfalls aus Richmond, sind ja optisch irgendwie mehr Richtung 80er Jahre Metal einzuordnen, Ihre Mischung von Speed-Metal-Punk fand ich persönlich recht witzig. Das Publikum honorierte die Jungs mit vollem Einsatz und es gab voll auf die Zwölf. Sänger Tony „Guardrail“ Foresta gab alles, schrie und tobte auf der Bühne herum. Das Mikrofon machte zwischendurch immer wieder mal schlapp aber dies macht tat der Stimmung keinen Abbruch, Texte verstehen wird sowieso überbewertet.

Ab jetzt standen „nur“ noch 3 Bands auf der Liste, allerdings diejenigen auf die alle gewartet hatten. Den Anfang machten hier „Walls of Jericho“. Shouterin Candace teilte von Anfang mit der groben Kelle aus und wie zu erwarten gab es kein Halten mehr. Crowdsurfing und Pogorausch. Der Aufforderung zum Stagediven kamen sogleich etliche Fans nach hatten allerdings die Breite des Bühnengrabens unterschätzt, es leider gab einige böse Abstürze. Worauf dies von der Security (meiner Meinung nach zu Recht) unterbunden wurde. Sehr zum Missfallen der entsprechenden Menschen. Zum Abschluss des Auftritts stellte sich Candace wie gewohnt auf die Bühnenabsperrung und ging mit den Fans auf Tuchfühlung.

Die Godfathers of New York Hardcore „Agnostic Front“ waren die Nächsten und gaben alle Ihre Kracher zum Besten. Zu „Gotta go“ holten sie zwei Kids, die wohl jüngsten Fans im Raum, auf die Bühne: „This is the next generation!“ In einer guten ¾ Stunde gab es für alle etwas: „Old New York“, „For My Family“, „Blitzkrieg Bop“ „Never Walk Alone“ um nur einige zu nennen. Roger, Vinnie und ihre Mannen zeigten wiedermal das sie es einfach draufhaben und das Publikum zollte ihnen den Respekt den sie ohne Zweifel verdienten. Roger bedankte sie wie immer bei den Fans mit Handshake bevor er wieder hinter die Bühne verschwand.

Der krönende Abschluss machten dieses Jahr „Suicidal Tendencies“. „Cyco“ Mikos Truppe zeigte sich mal wieder in Bestform. Von S-T-Rufen angefeuert eröffneten sie mit „You can’t bring my down“ ihre Show. Ich hatte letzte Jahr auf dem Rockavaria die Ehre sie dort zu sehen und ich muss einfach sagen, dass eine Club-Atmosphäre durch nichts zu ersetzen ist. Die 4 Kalifornier zeigten sich von ihrer besten Seite. Hardcore-Skate-Punk ist noch lange nicht tot und die Menge tobte. Die Bühnenmannschaft bekam ordentlich zu tun. Aber so soll es sein, das sind die Konzerte an die man sich noch Jahrelang erinnern wird. „Suicidal“ zeigten wieder einmal mehr das sie nicht zum alten Eisen gehören und zerlegten den Laden nach allen Regeln der Kunst bis es dann um kurz vor 12 leider vorbei war. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Persistence Tour 2018…

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Demented Are Go - München, Strom 14.01.2017

Demented Are Go – Old school Psychobilly Wreckin’ Party

Samstag 14.01.2017 München, Strom
Support: ---

Wer sich etwas in Musikgeschichte auskennt weiß das die 80er wesentlich mehr zu bieten haben als NDW, Modern Talking und komische Klamotten. Diesen Samstag fanden sich die Psychobilly-Urgesteine von „Demented Are Go“ zu einem gepflegten Stelldichein im Münchner Strom ein. Wenn eine der bekanntesten Bands der Szene zum Tanze läd lassen sich Psychos nicht lange bitten. Um 20:00 begann der Einlasse und gegen 20:30 war das Strom schon ziemlich gut gefüllt. Im Gegensatz zu anderen Psychobilly oder Rockabilly Events in München an denen ich schon teilnahm, war die Tanzfläche zum Auftakt sofort gefüllt. Aus den Boxen tönte schon der Sound von Space Cadets, Guana Batz und Krewmen. Das gepflegte „Aufwärmen“ konnte beginnen.

Pünktlich um neun legten Mark Philipps und seine Mannen mit „Holy Hack Jack“ los und zeigten, dass sie nach wie vor Ihrem Ruf einer exzellenten Live-Band mehr wie gerecht werden. Grischa am Bass ist einfach großartig. Durch die Clubatmosphäre im Strom, ohne Absperrung vor der Bühne, kamen alle in Tuchfühlung mit den Jungs und die Stimmung kann man nur als super beschreiben. Der Sound kam fett aus den Boxen, lediglich ein kleiner Mikrofon-Aussetzer störte kurz, wurde aber schnell behoben und es konnte weitergehen. Die „Wreckin Crew“ konnte sich austoben und es war bisweilen etwas schwer sich vor dem spritzenden Bier zu schützen. Einem „unterhopften“ Grischa wurde kurzerhand ein Hopfen-Smoothie zur Verfügung gestellt und so konnte die Party ohne größere Leberunterforderung weitergehen. Nach anderthalb Stunden und einer Zugabe war das Konzert zu Ende und so wie ich die Jungs kenne haben sie es sich bestimmt nicht nehmen lassen danach noch ein zwei Bierchen mit dem Partyvolk zu trinken. Auf jeden Fall war dieser Abend ein Zeichen das es in den 80ern auch gute Musik gegeben hat, „Demented Are Go“ sind hierfür der lebende Beweis. Wer hier nicht auf seine Kosten gekommen ist war selber schuld.

(Text & Bilder: Björn Engelke)