Anthrax – Among the Kings Tour 2017

Anthrax – For all Kings


Support: The Raven Age
Samstag 25.02.2017 München, Backstage Werk

Rund 35 Jahre gibt es die Institution Anthrax nun und sie lassen sich es nicht nehmen auf ihrer aktuellen Tour “Among the Kings” im Münchner Backstage vorbeizuschauen. Mit dabei im Vorprogramm war die Band „The Raven Age“ aus London.

Diese starten pünktlich und geben eher klassischen Metal zum Besten. Hochmotiviert versuchen die Jungs die bereits gut gefüllte Halle zu motovieren. Die doch relativ austauschbare musikalische Leistung kämpft mit mäßigen Sound aus den Boxen und schafft es meiner Meinung nach nicht wirklich ein würdiges Aufwärmprogramm für Anthrax zu bieten. Daran können auch ein paar extra aus Mailand angereiste Hardcore Raven Age Fans nichts ändern. Nach einer halben Stunde ist der „Spuck“ vorbei. Es tat nicht weh, hat aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nach einer guten dreiviertel Stunde Umbaupause zeigte sich warum Anthrax zu Recht einer der „Big Four“ ist. Nicht aufgrund der doch respektablen fast 35-jährigen Bandgeschichte, sondern weil sie mit einer gewaltigen Bühnenpräsenz und Soundkulisse eigentlich fast jeden Laden nach Belieben fachgerecht „zerlegen“ können. Was sie dann auch taten. Mit dem Opener „A.I.R“ gab es erstmal eine gerade Rechte direkt ins Gesicht. Gefolgt von „Madhouse“, „Evil Twin“ und „Medusa“ brachten sie das nun randvolle Backstage Werk zum Kochen. Nach 8 Songs gab es eine kleine Umbau- und Erholungspause bevor Scott Ians Mannen zum zweiten Schlag ausholten. Das zweite Set wurde mit „I Can’t turn you Loose“ aus dem Film Blues Brothers eingeläutet, gefolgt von „Among the Living“ und “Caught in a Mosh”. Anthrax zeigte einmal mehr das sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und zerlegten wie Eingangs schon beschrieben das Werk nachhaltig. Alles in Allem ein sehr überzeugender Auftritt der Meister und auf jeden Fall eine Wiederholung wert. Einzig allein die Preisgestaltung am Merch sollte meiner Meinung nach überdacht werden, 30,-€ für ein T-Shirt finde ich dann doch gelinde gesagt übertrieben.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Grave Digger – German Attack Tour 2017

Grave Digger – The Reapers German Attack


Support: Victorius, Mystic Prophecy
Donnerstag 16.02.2017 München, Backstage Halle

Letzten Donnerstag war es soweit, Heavy Metal Urgestein “Grave Digger” schlug während der aktuellen „German Metal Attack 2017“-Tour im Münchner Backstage ein. Mit im Gepäck hatten sie sowohl Ihr neues Album „Healed by Metal“ als auch Support in Form der Kollegen von „Victorius“ und „Mystic Prophecy“.

„Victorius“ eröffneten den Abend mit einer geballten Ladung melodischem Power Metal. Textmäßig natürlich in den üblichen Klischees unterwegs bedienten sie das geneigte Metallerherz und die flotte Gangart kam gut an. Auf jeden Fall hatten die Jungs auf der Bühne ihren Spaß und das Publikum honorierte dies mit entsprechenden Applaus.

Die nächsten im Bunde waren „Mystic Prophecy“. Die Band um Gründer und Leadsinger Roberto Dimitri Liapakis war mit vollem Eifer bei der Sache und riss das Publikum mit. Auch hier wurden alle Klischees bedient und der Wechsel zwischen neuen und alten Songs geschah reibungslos. In der Halle wurde dies mit Gesang aus vollen Kehlen honoriert. Der Song „Metal Brigade“ wurde zu Mitsing-Hymne und zum Krönenden Abschluss ihres Sets.

Dann wurde es Zeit für die Legende. Die Bühne geschmückt mit Friedhofskulpturen und in dichten Neben gehüllt schickte sich der Reaper an der Halle das bevorstehende Ereignis anzukündigen. „Grave Digger“ eröffneten mit dem Titelsong von der neuen Scheibe „Healed by Metal“ und riss damit die Halle sofort mit. Gefolgt von den Klassikern „Lawbreaker“, „Witch Hunter“ und „Killing Time“. Die volle Halle begann zu beben, aus voller Kehle sangen die Metalheads. Die Jungs wissen einfach wie man die Menge in Wallung bringt, fast 30 Jahre Bandgeschichte lassen sich einfach nicht verleugnen. Ein sehr gelungener Abend durch drei Jahrzehnte Metalgeschichte. „Grave Digger“ sind einfach immer einen Besuch wert.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


The Busters – Ska Bang 87

The Busters – Best of Busters


Samstag 28.01.2017 München, Technikum

2017, die ehrenwerten Herrschaften von „The Busters“ laden zum 30-Jährigen Bandbestehen zu einer Jubiläumstour ein. An einem saukalten Samstagabend gastierten sie im Münchner Technikum in der Kultfabrik. Auf eine Vorband wurde bewusst verzichtet, genügt doch Liedgut und die Präsenz von 11 Mann auf der Bühne doch locker aus um den Abend zu füllen. Also fuhr der Ska-Zug pünktlich um achte auf‘d Nacht los. Ca. 400 Menschen hatten sich eingefunden um das Jubiläum mit zu feiern. 

Wie zu erwarten sprang der Beat sofort auf das Publikum über. 30 Jahre Bühnenerfahrung mit allen Höhen und Tiefen lassen sich einfach nicht verleugnen. Das Programm führte durch die komplette Geschichte der Busters und ließ auf der Fahrt durch das ca. 2,5 stündige Programm nichts aus. Von „Stompede“, „Rude Girl“ oder auch die neueren Scheiben wie „Supersonic Eskalator“ kamen zum Zuge und das Volk tanzte ausgelassen. Hier wurden für viele sicherlich einige Jugenderinnerungen wach, war das Publikum doch gut gemischt von 16-60 war alles dabei und es war eine ausgelassene Partystimmung. Um die internationalen Auftritte der Band zu feiern gab es ein 10-minütige Medley in dem alle Länder oder Städte aufgezählt wurden in denen die Band schon aufgetreten ist. In den drei Zugaben gab es natürlich die bekanntesten Songs wie „Summertime“, „Wish you were here“ und natürlich als Highlight „Mickey Mouse in Moskau“. Wie zu erwarten enttäuschte Deutschlands dienstälteste Ska-Combo kein Stück. „The Busters“ gehen halt einfach immer …

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United

Persistence Tour 2017 – Hardcore Worldwide United


Mittwoch 25.01.2017 München, Backstage Werk
Mizery, Burn, Down To Nothing, Muncipal Waste, Walls of Jericho, Agnostic Front, Suicidal Tendencies

Der Neujahrs-Kater ist kaum überwunden und ehe man sich versieht steht die alljährliche Persistence Tour vor der Tür. Auch dieses Jahr wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Diese Konzertreihe mutiert für mich zu einem jährlichen Highlight und ich freue mich wie Bolle, wenn dann jeweils im Herbst die neuen Bands für das follow-up angekündigt werden. Der Zustrom am Mittwochabend zum Backstage war entsprechend groß und versprach damit gute Laune satt. Bei einem Lineup von 7 Bands war der Zeitplan entsprechend straff, pünktlichst um 18:00 legte der Hardcore-Dampfer ab.

Damit wurde der Abend von „Mizery“ aus San Diego Kalifornien eröffnet. Die Jungs hatten einen guten Start und legten mit voller Energie los. Eine Mischung aus Punk, Hardcore und Trash fegte den ersten Besuchern um die Ohren beseitigte eventuelle vorhandene Hörblockaden schmerzlos und sorgte für die erste Bewegung in der Arena. Oft haben es die Opener etwas schwer aber mit „Mizery“ gelang der Einstieg in den Abend ohne Anlaufschwierigkeiten und das einströmende Publikum war von Anfang an voll da.

„Burn“ aus New York waren die zweiten im Bunde. Sie knüpften nahtlos an den Vorgänger an und bliesen den steten Zustrom eine gehörige Portion ihrer Variante von New York Hardcore um die Ohren. Soundtechnisch nicht ganz auf meiner Wellenlänge fanden Sie beim Publikum wohlwollend Gehör und positives Feedback.

Mit „Down To Nothing“ aus Richmond Virginia ging es wieder mehr in die klassische Hardcoreschiene. Das nun schon fast volle Backstage Werk war nun gut in Stimmung und die Feier ging gut ab. Aber das war alles nur das Vorspiel für das was noch folgen würde…

„Muncipal Waste“, ebenfalls aus Richmond, sind ja optisch irgendwie mehr Richtung 80er Jahre Metal einzuordnen, Ihre Mischung von Speed-Metal-Punk fand ich persönlich recht witzig. Das Publikum honorierte die Jungs mit vollem Einsatz und es gab voll auf die Zwölf. Sänger Tony „Guardrail“ Foresta gab alles, schrie und tobte auf der Bühne herum. Das Mikrofon machte zwischendurch immer wieder mal schlapp aber dies macht tat der Stimmung keinen Abbruch, Texte verstehen wird sowieso überbewertet.

Ab jetzt standen „nur“ noch 3 Bands auf der Liste, allerdings diejenigen auf die alle gewartet hatten. Den Anfang machten hier „Walls of Jericho“. Shouterin Candace teilte von Anfang mit der groben Kelle aus und wie zu erwarten gab es kein Halten mehr. Crowdsurfing und Pogorausch. Der Aufforderung zum Stagediven kamen sogleich etliche Fans nach hatten allerdings die Breite des Bühnengrabens unterschätzt, es leider gab einige böse Abstürze. Worauf dies von der Security (meiner Meinung nach zu Recht) unterbunden wurde. Sehr zum Missfallen der entsprechenden Menschen. Zum Abschluss des Auftritts stellte sich Candace wie gewohnt auf die Bühnenabsperrung und ging mit den Fans auf Tuchfühlung.

Die Godfathers of New York Hardcore „Agnostic Front“ waren die Nächsten und gaben alle Ihre Kracher zum Besten. Zu „Gotta go“ holten sie zwei Kids, die wohl jüngsten Fans im Raum, auf die Bühne: „This is the next generation!“ In einer guten ¾ Stunde gab es für alle etwas: „Old New York“, „For My Family“, „Blitzkrieg Bop“ „Never Walk Alone“ um nur einige zu nennen. Roger, Vinnie und ihre Mannen zeigten wiedermal das sie es einfach draufhaben und das Publikum zollte ihnen den Respekt den sie ohne Zweifel verdienten. Roger bedankte sie wie immer bei den Fans mit Handshake bevor er wieder hinter die Bühne verschwand.

Der krönende Abschluss machten dieses Jahr „Suicidal Tendencies“. „Cyco“ Mikos Truppe zeigte sich mal wieder in Bestform. Von S-T-Rufen angefeuert eröffneten sie mit „You can’t bring my down“ ihre Show. Ich hatte letzte Jahr auf dem Rockavaria die Ehre sie dort zu sehen und ich muss einfach sagen, dass eine Club-Atmosphäre durch nichts zu ersetzen ist. Die 4 Kalifornier zeigten sich von ihrer besten Seite. Hardcore-Skate-Punk ist noch lange nicht tot und die Menge tobte. Die Bühnenmannschaft bekam ordentlich zu tun. Aber so soll es sein, das sind die Konzerte an die man sich noch Jahrelang erinnern wird. „Suicidal“ zeigten wieder einmal mehr das sie nicht zum alten Eisen gehören und zerlegten den Laden nach allen Regeln der Kunst bis es dann um kurz vor 12 leider vorbei war. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Persistence Tour 2018…

(Text & Bilder: Björn Engelke)