Agnostic Front – 35 Jahre Godfathers of Hardcore

Agnostic Front


Support: Slice of Life, CAOS CARTEL
Donnerstag 22.06.2017 München, Backstage Halle

Kaum ist der Sommer auch in Deutschland angekommen, da sind auch die Herrschaften von Agnostic Front mit Ihrer Jubiläumstournee zur Stelle. Rein wettertechnisch wäre ein Open Air eigentlich passender, aber es sollte die Halle im Backstage sein, welche an diesem Abend in kürzester Zeit zu Sauna umfunktioniert wurde.

Als Warm-Up und lokal Support durfte Slice of Life aus München den Abend eröffnen. Die Band um Frontfrau Dora Lee war schon öfter in Backstage zu sehen, durfte also auf eine breite Unterstützung aus dem Publikum hoffen. So konnte Slice of Life Ihre Fans mit original Münchner Hardcore aus der Hitzestarre befreien und nach ein paar „ermunternden“ Worten von Dora wurde die leere zwischen Bühne und Ende der Halle dann doch aufgefüllt.

CAOS CARTEL waren nach einer kurzen Umbaupause, welche auch zum Nachschub von Frischluft genutzt wurde, die nächsten im Bunde. Die Halle war merklich leerer und auch der Sound war letztendlich nichts Besonderes. Eine Mischung aus Punk, Metalcore und Hardcore in meinen Augen mit zu wenig Energie und Abwechslung. Zum Abschluss des Auftritts gab es noch einen kurzen Abstecher ins spärliche Publikum und endlich konnte man zum Höhepunkt des Abends übergehen.

Ennio Morricone gehörte wie gewohnt das Intro bevor Vinnie Stigma und seine Mannen die Bühne stürmten. Eliminator knallte ordentlich in die Menge, sofort kam Wallung in die müden Knochen. Agnostic Front machte keine Gefangenen, ein Brecher nach dem Anderen aus den 35 Jahren Bandgeschichte wurde abgefeuert. Eine Aufforderung zum Circle Pit musste nicht lange auf sich warten und ab ging die Post. Was will man noch groß sagen, die Stimmung war Bombe, Agnostic Front war in Bestform man sah ihnen den Spaß auf der Bühne an was sich natürlich sofort und ohne Umwege auf das Publikum übertrug. Achtzehn Songs und ca. 1 Stunde später war es dann leider vorbei, wegen mir hätte es noch ein Stunde so weiter gehen können. Hardcore vom feinsten.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


The Busters – Ska Bang 87

The Busters – Best of Busters


Samstag 28.01.2017 München, Technikum

2017, die ehrenwerten Herrschaften von „The Busters“ laden zum 30-Jährigen Bandbestehen zu einer Jubiläumstour ein. An einem saukalten Samstagabend gastierten sie im Münchner Technikum in der Kultfabrik. Auf eine Vorband wurde bewusst verzichtet, genügt doch Liedgut und die Präsenz von 11 Mann auf der Bühne doch locker aus um den Abend zu füllen. Also fuhr der Ska-Zug pünktlich um achte auf‘d Nacht los. Ca. 400 Menschen hatten sich eingefunden um das Jubiläum mit zu feiern. 

Wie zu erwarten sprang der Beat sofort auf das Publikum über. 30 Jahre Bühnenerfahrung mit allen Höhen und Tiefen lassen sich einfach nicht verleugnen. Das Programm führte durch die komplette Geschichte der Busters und ließ auf der Fahrt durch das ca. 2,5 stündige Programm nichts aus. Von „Stompede“, „Rude Girl“ oder auch die neueren Scheiben wie „Supersonic Eskalator“ kamen zum Zuge und das Volk tanzte ausgelassen. Hier wurden für viele sicherlich einige Jugenderinnerungen wach, war das Publikum doch gut gemischt von 16-60 war alles dabei und es war eine ausgelassene Partystimmung. Um die internationalen Auftritte der Band zu feiern gab es ein 10-minütige Medley in dem alle Länder oder Städte aufgezählt wurden in denen die Band schon aufgetreten ist. In den drei Zugaben gab es natürlich die bekanntesten Songs wie „Summertime“, „Wish you were here“ und natürlich als Highlight „Mickey Mouse in Moskau“. Wie zu erwarten enttäuschte Deutschlands dienstälteste Ska-Combo kein Stück. „The Busters“ gehen halt einfach immer …

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Demented Are Go - München, Strom 14.01.2017

Demented Are Go – Old school Psychobilly Wreckin’ Party

Samstag 14.01.2017 München, Strom
Support: ---

Wer sich etwas in Musikgeschichte auskennt weiß das die 80er wesentlich mehr zu bieten haben als NDW, Modern Talking und komische Klamotten. Diesen Samstag fanden sich die Psychobilly-Urgesteine von „Demented Are Go“ zu einem gepflegten Stelldichein im Münchner Strom ein. Wenn eine der bekanntesten Bands der Szene zum Tanze läd lassen sich Psychos nicht lange bitten. Um 20:00 begann der Einlasse und gegen 20:30 war das Strom schon ziemlich gut gefüllt. Im Gegensatz zu anderen Psychobilly oder Rockabilly Events in München an denen ich schon teilnahm, war die Tanzfläche zum Auftakt sofort gefüllt. Aus den Boxen tönte schon der Sound von Space Cadets, Guana Batz und Krewmen. Das gepflegte „Aufwärmen“ konnte beginnen.

Pünktlich um neun legten Mark Philipps und seine Mannen mit „Holy Hack Jack“ los und zeigten, dass sie nach wie vor Ihrem Ruf einer exzellenten Live-Band mehr wie gerecht werden. Grischa am Bass ist einfach großartig. Durch die Clubatmosphäre im Strom, ohne Absperrung vor der Bühne, kamen alle in Tuchfühlung mit den Jungs und die Stimmung kann man nur als super beschreiben. Der Sound kam fett aus den Boxen, lediglich ein kleiner Mikrofon-Aussetzer störte kurz, wurde aber schnell behoben und es konnte weitergehen. Die „Wreckin Crew“ konnte sich austoben und es war bisweilen etwas schwer sich vor dem spritzenden Bier zu schützen. Einem „unterhopften“ Grischa wurde kurzerhand ein Hopfen-Smoothie zur Verfügung gestellt und so konnte die Party ohne größere Leberunterforderung weitergehen. Nach anderthalb Stunden und einer Zugabe war das Konzert zu Ende und so wie ich die Jungs kenne haben sie es sich bestimmt nicht nehmen lassen danach noch ein zwei Bierchen mit dem Partyvolk zu trinken. Auf jeden Fall war dieser Abend ein Zeichen das es in den 80ern auch gute Musik gegeben hat, „Demented Are Go“ sind hierfür der lebende Beweis. Wer hier nicht auf seine Kosten gekommen ist war selber schuld.

(Text & Bilder: Björn Engelke)